Leasing leicht gemacht
Die kontinuierlich strenger werdende Regulatorik stellt Leasing-Unternehmen ebenso wie Banken vor immer größere Herausforderungen. Daher investieren viele von ihnen in digitale Antragsstrecken, bauen an eigenen Plattformkonzepten, beschleunigen die interne Vertragsbearbeitung und optimieren sämtliche Schnittstellen. Auch von ihren Partnern erwarten sie effiziente und schnelle Prozesse, um gemeinsam diese Herausforderungen zu meistern und langfristig wettbewerbsfähig bleiben zu können. Diesem Wunsch kommen die deutschen Bürgschaftsbanken mit dem neu aufgelegten Leasing-Bürgschaftsprogramm nach, das die bisherigen Möglichkeiten erweitert und in Zusammenhang mit einer digitalen Antragsstrecke für eine komfortable Antragsstellung und eine rasche Bearbeitung sorgt.
Rückblick: 2014 starteten die Bürgschaftsbanken erstmals deutschlandweit und gemeinsam mit dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) ein Pilotprojekt, um die Finanzierungsmöglichkeiten bei Leasing-Investitionen zu erweitern. Aufgrund der positiven Resonanz haben die Bürgschaftsbanken entschieden, das in 2016 ausgelaufene Programm neu aufzulegen und weiter auszubauen.
Das neue Programm gilt für Bürgschaftsbeträge bis 1,25 Millionen Euro und ist mit einer Bürgschaftsquote von 50 oder 70 Prozent erhältlich. Kleinteilige Leasing-Finanzierungen bis 150.000 Euro werden durch den EIF rückverbürgt, was zu einem besonders schlanken und schnellen Bearbeitungsprozess führt. Bei höheren Beträgen über 150.000 Euro und bei Existenzgründungen unterstützen Bund und Land die Bürgschaftsbanken als Rückbürgen.
Mit Unterstützung der Bürgschaften können Leasing-Gesellschaften auch Kunden mit geringen Sicherheiten eine Leasing-Investition anbieten. Das eröffnet mehr kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Gründern den Zugang zu Leasing-Investitionen.
Wir freuen uns sehr, dass wir unser Leasing-Programm fortsetzen werden. Unser Ziel ist, die Leasing-Gesellschaften bei ihrer Arbeit bestmöglich zu unterstützen und auch kleineren oder jungen Betrieben Zugang zu Finanzierungen zu ermöglichen. Dafür haben wir nun einen effizienten und schlanken Prozess geschaffen.
Das neu aufgelegte Leasing-Bürgschaftsprogramm im Überblick
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Vorteile für die überregional arbeitenden Leasing-Gesellschaften sind – anders als beim Vorgängerprogramm – die deutschlandweit einheitlich gültigen Konditionen nun auch für das höhervolumige Geschäft sowie die vereinheitlichten Programmbedingungen in Form der Allgemeinen Bürgschaftsbestimmungen. Diese erleichtern die Zusammenarbeit mit den Bürgschaftsbanken, da keine bilateralen Rahmenverträge mehr abzuschließen sind.
Der künftige, digitale Zugang zu den Bürgschaftsbanken ermöglicht userfreundlich und komfortabel die Übermittlung der Unternehmens- und Vorhabensdaten. Notwendige Unterlagen werden bequem und sicher per Upload übermittelt. Die fallbezogene Kommunikation kann ebenfalls über die Funktionaltäten der Plattform erfolgen und bietet auch die automatisierte Übermittlung von Bearbeitungsständen.
Insbesondere im kleinteiligen Bereich werden somit künftig Entscheidungen innerhalb von maximal 48 Stunden getroffen.
Über einen integrierten Kostenrechner sind die bundesweit einheitlichen Konditionen für die Leasing-Bürgschaft von Beginn an bekannt. Dies führt zu höherer Transparenz im Kundenkontakt.
So funktioniert das Programm Leasing-Bürgschaft
Das Leasing-Programm soll im Herbst 2019 starten. Das neue Angebot steht rechtzeitig auf der bisherigen Webseite www.leasing-buergschaft.de zur Verfügung, die mit der neuen Plattform verknüpft wird.
Über den Verband Deutscher Bürgschaftsbanken:
Der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V. (VDB) ist die gemeinsame Interessenvertretung der 17 rechtlich und wirtschaftlich selbstständigen Bürgschaftsbanken und Beteiligungsgarantiegesellschaften sowie der 15 Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften (MBGen) in Deutschland. Der VDB ist zentraler Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft rund um die Themen Bürgschaften, Garantien und Beteiligungen.
Bürgschaftsbanken sind Kreditinstitute im Sinne des KWG. Sie unterstützen gewerbliche Unternehmen und Freie Berufe seit 60 Jahren bei der Kredit- oder Beteiligungsfinanzierung. 2018 sicherten die deutschen Bürgschaftsbanken rund 5.800 Finanzierungsvorhaben ab. Das übernommene Bürgschafts- und Garantievolumen lag bei mehr als 1,1 Milliarden Euro. Damit wurden Kredite und Beteiligungen in Höhe von fast 1,7 Milliarden Euro abgesichert.
Über den Europäischen Investitionsfonds:
Der Europäische Investitionsfonds (EIF) ist Teil der Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Die Hauptaufgabe des EIF besteht darin, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Europa durch Erleichterung des Zugangs zu Finanzierungen zu unterstützen. Der EIF konzipiert und entwickelt Risikokapital- und Garantieinstrumente, die speziell auf dieses Marktsegment abzielen. Dabei fördert der EIF EU-Ziele zur Unterstützung von Innovation, Forschung und Entwicklung, Unternehmertum, Wachstum und Beschäftigung.
Guy Selbherr, Jahrgang 1965, ist Vorstandsvorsitzender des Verbands Deutscher Bürgschaftsbanken e.V. (VDB) und Vizepräsident des Europäischen Verbandes der Bürgschaftsbanken (AECM). Außerdem ist er seit dem 1. Januar 2004 Vorstandsmitglied der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg und Geschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg. Zu seinen Aufgabengebieten gehören unter anderem das Marktgeschäft Bürgschaften und Beteiligungen.