Eine große Herausforderung sehen wir in den sich stetig verändernden Kundenanforderungen. Kunden wünschen sich eine maximale Flexibilität, verbunden mit einem ausreichenden Maß an Planungssicherheit. Von uns wird per se eine deutlich höhere Flexibilität erwartet. TRUMPF Kunden können mit Software-Applikationen (Apps) die Maschinenverwaltung vornehmen und erhalten jederzeit Live-Maschinendaten beispielsweise über die aktuelle Auslastung. Diese Daten können innerhalb der Leasing-Software weiterverarbeitet werden und bieten die Grundlage für Pay-per-Use-Modelle. Durch Sharing-Modelle werden weniger Maschinen am Markt benötigt, da die Maschinen besser ausgelastet werden und freie Kapazitäten beispielsweise über einen Kapazitätsmarktplatz anderen Herstellern zur Verfügung gestellt werden können. Wichtig ist nicht, die Maschine zu besitzen, vielmehr stehen die Flexibilität und der Convenience-Gedanke durch Teilen, Tauschen, Leihen und Verleihen im Vordergrund. Erfolgreich werden die Sharing-Modelle, wenn die Kunden einen besseren Service im Hinblick auf Wartungsverträge, Ersatzteile oder After-Sales-Services erhalten. Hier haben die herstellereigenen Finanzierungsgesellschaften einen großen Vorteil im Vergleich zu den Hausbanken.

Aktuell sind weder die Banken noch die Leasing-Gesellschaften im Firmenkundengeschäft wirklich digital aufgestellt. Wirft man allerdings einen Blick auf die Entwicklungen im B2C-Bereich, lässt sich daraus – ohne allzu große Phantasie – ableiten, wie sich die Bedürfnisse auch im B2B-Bereich in naher Zukunft verändern werden. Weg von zeitlichen, räumlichen und personenbezogenen Einschränkungen in der Verfügbarkeit, hin zu digitalen Antragstrecken, Online-Abschlüssen und real time Kreditentscheidungen.

Der Leasing-Markt hat schon immer verstanden, wie wichtig es ist, auf Kundenwünsche individuell und nutzungsorientiert einzugehen. Das kommt uns in Zeiten der Sharing Economy zugute. Zudem werden die Innovationszyklen immer kürzer. Leasing-Gesellschaften ermöglichen einen Austausch der Maschine bei jedem Technologie-Sprung.

Gute Frage – ich glaube, dass wir die Veränderungen ,Stand heute' noch nicht abschätzen können. Das Umfeld und die Kundenbedürfnisse werden sich aufgrund der Industrie 4.0 stark verändern. Besonders bei innovativen und disruptiven Geschäftsmodellen ist der Leasing-Markt gefragt. Es muss gelingen, uns von Standard-Angeboten abzuheben und die Chancen in dem sich verändernden Umfeld zu ergreifen. Dies erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit der Digitalisierung und potenziellen Marktveränderungen. Ohne ein klares Zielbild und die Bereitschaft zur Veränderung von internen Prozessen, Strukturen und Verantwortlichkeiten wird das allerdings nicht funktionieren.

Beim Autoleasing gibt es den Trend vom Eigentum zur Nutzung, und der Wunsch nach flexiblen Mobilitätslösungen steigt. Das jeweils passende Konzept richtet sich nach der Größe des Unternehmens und des Fuhrparks sowie nach den jeweiligen Anforderungen. Der Dienstwagen ist in Deutschland immer noch ein großer Motivationsfaktor, auch für junge Berufseinsteiger – das zeigt unsere Erfahrung im eigenen Haus. Sharing-Modelle bieten sich nur in begrenztem Umfang an. Wir sehen hier ein Miteinander der Mobilitätslösungen je nach Anwendungsfall, bei dem Leasing nach wie vor eine zentrale Rolle spielt. Derzeit bieten wir aus einer Hand Leasing, Kurzzeit- und Langzeitmiete sowie die Beratung von Unternehmen bei der Einrichtung eines Car-Pools. Leasing punktet auf jeden Fall, wenn Unternehmen Fahrzeuge für längere Zeit benötigen und das Management ihrer Flotte an einen ganzheitlichen Dienstleister auslagern wollen. Soll der Dienstwagen als Motivationsfaktor eingesetzt werden, können Mitarbeiter im Leasing ihr individuelles Wunschfahrzeug konfigurieren. Langzeitmiete schließt mit definierten Fahrzeuggruppen schnell und flexibel Lücken im Fuhrpark von mehr als einem Monat. Kurzzeitmiete sichert die Mobilität in Unternehmen für einen Zeitraum von wenigen Stunden oder Tagen. Unsere Strategie lautet, Kunden jedes Fahrzeug, jederzeit und überall zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen unseres Cars-as-a-Service-Ansatzes arbeiten wir an neuen Angeboten, um effizient von A nach B zu kommen, sei es CarSharing oder Ride-Hailing.

Die Anforderungen an Flexibilität nehmen zu. Wir führen intensive Gespräche darüber mit unseren Kunden und stellen fest, dass sie in Sachen Mobilität in viele verschiedene Richtungen denken und sich informieren wollen. Unsere Kunden erwarten von uns, dass wir ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite stehen, unsere Erfahrungen weitergeben und neue unterstützende Dienstleistungen entwickeln.
Leasing bleibt ein transparentes Finanzierungsinstrument, welches Kosten- und Planungssicherheit gibt. Da der Besitz und der Betrieb von Fahrzeugen immer komplexer werden (z.B. Versicherung, Steuern, Instandhaltung, Änderung von Vorschriften und Gesetzen, Software-Upgrades, alternative Antriebe wie Elektrofahrzeuge) entscheiden sich Kunden für ein Rundum-Sorglos-Paket aus einer Hand, das sie entlastet und ihnen so viel Flexibilität wie möglich bietet.

20 Jahre sind ein langer Zeitraum für eine Einschätzung. Für die Zukunft erwarten wir, dass autonome Fahrzeuge eine Quelle für profitables Wachstum für uns sein werden, da entsprechende Mobilitätsanbieter einen Spezialisten wie LeasePlan benötigen, der das Rückgrat ihrer autonomen Fahrzeugflotten bildet. Wir prüfen derzeit Partnerschaften in diesem Bereich.

Nutzung statt Besitz und Aufwand nach Nutzungsintensität sind die Erfolgsfaktoren der Sharing Economy im Privaten. Kooperationen, auch im beruflichen Umfeld, gibt es schon länger – die Digitalisierung ermöglicht jedoch friktionslosere gemeinsame Nutzung und Planung, genaue Erfassung und Abrechnung. Gekoppelt an ergänzende Service-Angebote kann sich der Endkunde auf sein Kerngeschäft konzentrieren und die notwendigen Leistungen nach Auftragslage hinzukaufen. Mit steigender Akzeptanz dieses Sharing-Gedankens im B2B-Kontext steigt das Potenzial der externen Finanzierung. Die Herausforderungen für die Leasing-Branche liegen in der Verlässlichkeit und kundenorientierten Einfachheit ihrer Nutzung. Hierbei geht es nicht nur um die eigene kurzfristige Nutzung von Objekten Dritter, auch für die Vermietung von Freikapazitäten auf eigenen Spezialmaschinen benötigt die Leasing-Branche Lösungen.

Unsere Kunden erwarten keine Finanzprodukte, sondern ganzheitliche Finanzierungslösungen für ihr Geschäftsmodell. Sie suchen einen Partner mit Objekt- und Branchenexpertise, einen 'Möglichmacher'- auch in schweren Zeiten. Zudem übertragen sie immer stärker ihre privaten Digitalisierungserfahrungen auf das berufliche Umfeld und erwarten zugängliche digitalisierte Objektfinanzierungen statt lästigem Papierkram.

Der alte Leasing-Grundgedanke 'Nutzen statt Eigentum' ist in der Sharing Economy zeitgemäßer denn je. Außerdem verkürzen sich Innovationszyklen aufgrund des höheren IT-Anteils. Hier liegt die Stärke des Leasing und der nutzungsabhängigen Abrechnungsmodelle als idealer Weg, die eigenen Produktionsmittel auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten.

An unserem Leistungsversprechen, unkomplizierte Finanzierung von innovativen Maschinen und Technologien zu bieten, wird sich nichts verändern. Die Herausforderungen liegen vielmehr in einem modernen Produktportfolio, der Integrationsfähigkeit von Lösungen und der Auswertung, inklusive der Berücksichtigung von z. B. Maschinendaten – dies wird die Branche in den nächsten Jahren signifikant prägen.

Wenn Pay-as-You-Earn der Leasing-Grundsatz ist, so wird Pay-per-Use die Progression sein und bietet für die Leasing-Branche Wachstumsmöglichkeiten. Dieser Ansatz bedeutet aber noch mehr Individualisierung, da die Leasing-Produkte auf die Nutzer zugeschnitten werden müssen. Richtig rund werden die nutzungsbasierten Modelle, wenn weitere Services angeboten werden, die beiden Seiten Mehrwerte bieten. Vorstellbar wären auf die Nutzungsintensität des Investitionsguts abgestimmte Wartungsintervalle oder auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmte Versicherungsumfänge. In diesem Zusammenhang steht auch, dass durch die neuen Nutzungskonzepte die Vollamortisation innerhalb der Nutzungszeit nicht mehr vorausgesetzt wird.

Investitionen werden komplexer und die Digitalisierung zieht für die mittelständischen Unternehmen überaus hohe Investitionen nach sich. Die Leasing-Branche mit ihrer Expertise von Märkten und Objekten ist bestens geeignet, die Investitionen mit ihren Kunden umzusetzen. Der digitale Wandel findet aber nicht nur auf Kundenseite statt. Wir Leasing-Gesellschaften sind ebenso mittelständische Unternehmen, auf deren Prozesse die Digitalisierung Einfluss hat. Das erhöhte Innovationstempo wirkt sich auch auf die Firmenkultur der Gesellschaften aus, und wir müssen lernen, neu und anders zusammenzuarbeiten. Der Wandel erfordert auch Wissen, welches häufig nicht in den Leasing-Gesellschaften vorhanden ist. Da braucht es unter Umständen auch Kooperationen mit Start-ups, um neue Finanzierungs- und Nutzungsmodelle technisch umzusetzen.

Jeder Trend löst auch einen Gegentrend aus. Wenn wir heute einerseits daran arbeiten, Geschäftsprozesse automatisiert ablaufen zu lassen, um schneller im 'time to market' zu werden, wird uns andererseits die Möglichkeit bleiben, mehr Zeit für die individuelle Ansprache der Kunden zu nutzen und Finanzierungen und Mehrwert schaffenden Service mit dem Kunden zu planen. Ein anderer Aspekt wird zukünftig sein, dass Hersteller ihre Wertschöpfungsketten verlängern wollen, um Gesamterträge zu steigern.